Written by Christian Müller - CONCIPION Consulting GmbH

Ein VADEMECUM

Kooperationen  -  mit mehr oder weniger Mehrwert

Networking ist heute nicht nur ein durch social media Plattformen elektronisch unterstützter persönlicher Marketingkanal, sondern in seiner aktiven und wertschätzenden Form auch durchaus wirksam und wertschöpfend. Networkinganfragen ohne inhaltliche Ansprache nennt man hingegen „leere“ Kontaktanfragen, die nicht selten zu „leeren“ Kontakten führen.

Jenseits des persönlichen social media Marketings existiert zwischen Unternehmen eine Vielzahl von Kooperationen, oft medienwirksam und mit großen Erwartungen begründet, um die wirtschaftliche Entwicklung der beteiligten Partner durch Heben von Synergien signifikant und nachhaltig positiv zu beeinflussen. Sei es für einen gemeinsamen Marktangang, für eine Entwicklungspartnerschaft oder für andere Geschäftszwecke wie z.B. „trusted advisory“.

Leider sind die wenigsten Kooperationspartnerschaften mit Leben erfüllt. Also kein aktiver Austausch, kein synergetischer Support, keine relevante Steigerung der jeweiligen partnerinduzierten Umsätze.  

Oft beginnt ein Partner verheißungsvoll, die Kooperation zu gestalten und den anderen Partner im Sinne der Vereinbarung zu unterstützen, stellt jedoch nach Ablauf von Monaten fest, dass es leider eine Einbahnstraße war. Sein Engagement endet enttäuscht. Verschwendete  Zeit, immerhin begrenzt durch den Zeitpunkt der Einsicht.

Auch hier spreche ich von „leeren“ Kontakten, die jedoch manchmal wirtschaftliche Nachteile für einen oder alle Partner verursachen, und seien es „nur“ personelle Aufwände und Reisekosten.

Welche Erfolgsfaktoren für die Kooperation haben die Partner vorher festgelegt? An welchen Faktoren wird der Erfolg geprüft?

Sind es die Ergebnisfaktoren, an denen man erkennt, ob man Erfolg hatte? Also gemeinsam gestartete Kampagnen, gewonnene Projekte oder erzielte Umsätze. Was man nicht mehr ändern kann, wenn es nicht eintritt.

Oder sind es die Einflussfaktoren, die dazu führen werden, dass man Erfolg hat? Also Bedingungen, die einen positiven Verlauf der Kooperation erst ermöglichen und die man vor und während der Partnerschaft justieren kann, wie z.B.

  • Verankerung auf oberster Ebene und den Arbeitsebenen

  • Gleichtakt in der Produktions- und Dienstleistungsgeschwindigkeit

  • Gemeinsame Bereitschaft für Investitions- und Kostenbeteiligungen

  • Commitment zur Gestaltung der Einflussfaktoren

Schwierig wird es auch dann, wenn pure Größe auf Großartigkeit trifft oder Kleingeist auf Freigeist, will sagen, man muss nicht groß sein, um erfolgreich zu sein, man muss aber immer großartig sein.

„Nicht starke Mittel, sondern starke Geister ändern die Welt.“ (Alexandre Dumas)

Sicher gibt es hier noch weitere Kriterien, die den erfolgreichen Verlauf einer Kooperationspartnerschaft unterstützen, über die die Partner vor- und nachdenken sollten und die sie rechtzeitig beeinflussen können.

Übrigens: „Schnelles Scheitern“ gehört zu den neuen Erfolgsfaktoren. Aber mehr dazu ein anderes Mal.

Macht´s gut, Netz-Nachbarn.

Christian Müller